Logbuch Mai 2010
3.5.10 Bei der morgentlichen Fütterung unserer Bürokatzen, habe ich die hochschwangere "Pünktchen" vermißt und die Suche nach ihr in der näheren Umgebung blieb ergebnislos. Einige Zeit später erzählte uns Walter von der "CARAMEL", daß im Cockpit des Schiffes neben ihm in der Nacht eine Katze Junge geworfen hätte. Das konnte nur Pünktchen sein! Tatsächlich lag sie mit drei Neugeborenen im Cockpit der "LA LUNA". Wir packten allesamt in einen Pappkarton und brachten sie erst einmal in Sicherheit vor Hunden, Kindern und griechischer Sonne.
Alle waren wohlauf und die Babys hatten mächtig Hunger. Eines der Babys nannten wir "La Luna" - nach dem Geburtsort.
13.5.10 Patrick und sein Freund Denis, der Eigner der Nautikat 44, die ich ein Jahr zuvor aus Italien überführt hatte, kamen zu Besuch nach Nidri.
Es war ein feucht-fröhliches Wiedersehen.
19.5.10 Heute haben wir zu unserem Sommertörn abgelegt - leider nicht ohne Abschiedsgruß von unserem Steg-Betonblock an Kiel und Ruderblatt. Der Schaden hält sich in Grenzen, muß aber Ende diesen oder Anfang nächsten Jahres gerichtet werden. Mit Wind auf die Nase sind wir erst einmal Richtung Ithaka gefahren, da die Wettervorhersage nichts Gutes verhieß.
21.5.10 Wir liegen seit 2 Tagen in Vathy auf Ithaka und warten bis das schlechte Wetter durchgezogen ist.
Es regnet an einer Tour und es kommt auch die eine oder andere kräftige Böe. So verbringen wir die meiste Zeit im Bett und schlafen. In einer trockenen Phase habe ich das Achterstag angezogen und wir haben noch einiges törnfest gemacht und die Maschinen kontrolliert. Ich hoffe, daß wir am Sonntag weiter können Richtung Golf von Patras.
23.5.10 Nachdem sich das Wetter wieder gebessert hatte, sind wir zur Ormos Oxia aufgebrochen. Die anfänglich gesetzten Segel mußten wir mangels Wind schnell wieder einholen. So motorten wir nur mit "Johann", da uns "Johanna's" erhöhte Betriebstemperatur Sorgen macht. Auch der helle Qualm aus ihrem Auspuff beunruhigte uns zusehens.
24.5.10 Nach einer ruhigen Nacht in der Bucht von Oxia ging es weiter nach Messolongi. Die Pfahlbauten der griechischen Wochenendhäuser entlang der langen Einfahrt zum Hafen, erinnerten stark an die Pfahlbauten vom Bodensee oder in Shanghai.
Wir ankerten im Hafenbecken neben der neu entstehenden Marina.
Bei einem kurzen Landgang überraschte mich ein eingezäuntes Areal mit alten Panzern und Militärflugzeugen, das direkt neben dem Frachterkai lag.
Am nächsten Tag lernten wir zwei Deutsche kennen, die kurz zuvor wegen Problemen mit Kette und Ankerwinsch versucht hatten an der Ankerboje eines amerikanischen Segelschiffes fest zu machen, was spontane, hektische Betriebsamkeit auslöste. Wir werden sie später in Navpaktos wieder treffen.
26.5.10 Die Fortsetzung unserer Reise fürte uns zur berühmten Rionbrücke, die das griechische Festland mit dem Peloponnes verbindet.
5 Seemeilen davor haben wir uns das erste Mal vorschriftsmäßig bei der zuständigen Funkstelle Rion-Trafic gemeldet. Wir haben die südliche Durchfahrt zugewiesen bekommen und müssen uns zwei sm vor der Brücke noch einmal melden, um letzte Anweisungen zu bekommen.
Dann ging es gegen 12 Uhr unter der imposanten Brücke durch.
Man glaubt, daß die Antenne am Masttop gleich an den Trägern streifen würde, aber es ist reichlich Platz nach oben.
Vor Navpaktos (Lepanto) ließen wir den Anker vor den antiken Stadtmauern in den Sand fallen.
Ein netter kleiner Hafen mit wenig Platz für größere Schiffe.
Zahlreiche Monumente und Gedenktafeln verweisen auf die frühere Bedeutung des Hafens und der kleinen Stadt.
In einem Restaurant, das in der Stadtmauer untergebracht ist, speisten wir mit den beiden pensionierten Kripobeamten aus Konstanz, die wir am Tag zuvor in Mesolongi kennengelernt hatten, auf einem winzigen Balkon über der Bucht in der unsere RUSH geduldig vor Anker lag.
Die beiden hatten mit ihrem recht großen Schiff den Anker mitten in der Einfahrt geworfen.....
und sind rückwärts an die "Präsidententreppe".
Navpaktos ist allemal einen Besuch wert.
27.5.10 Heute sind wir weiter nach Trizonia, einer kleinen Insel im Golf von Korinth. Eine sichere Bucht beherbergt eine typische "EU-Ruine", so nennen wir die Häfen/Marinas, die mit viel EU-Geldern ganz oder teilweise errichtet wurden und schon wieder zerfallen. Meist sind diese ohne Strom und Wasser.
Im Hafenbecken liegt schon seit geraumer Zeit eine mittelgroße Ketsch eines Deutschen auf Grund und entlässt nach und nach sein Öl und Diesel in das Meer.
Der Beton der Pier ist durch Verwitterung extrem rauh und scharfkantig, da man - so hörten wir - in der Bauzeit den größten Teil des Zementes gestohlen hatte und der Beton dadurch nicht genügend davon beinhaltet und somit nichts taugt. Die Marina ist gefüllt mit Dauerliegern (kostenlos) aus aller Herren Länder.
Ungeachtet dessen, ist es ein recht beschaulicher Ort mit etwas Versorgungsmöglichkeiten durch einen Mini-Market und einigen Restaurants.
31.5.10 Unser nächster Stop war in der Ormos Glaronisi. Es ist eine kleine Bucht, die etwas durch ein Inselchen geschützt ist und guten Ankergrund hatte.
Da das Wetter zwar kühl, aber anfangs noch ruhig war, sind wir ein paar Tage geblieben. Im laufe des Tages frischt der Wind jedoch zunehmend auf.
Das Wasser war klar aber saukalt und in der Nacht mussten wir auch mal die Heizung anwerfen. Generell ist das Wasser im Golf von Patras und Korinth einige Grad kälter als zwischen den Ionischen Inseln, dafür ist es ziemlich klar.
Am letzten Tag frischte der Wind derartig auf (>30 Kn), dass wir abwechselnd Ankerwache gehalten haben. Aber auf unseren Bügelanker ist verlaß. Wenn er sauber eingefahren ist, hällt er bombenfest.

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