Logbuch Juni 2008
1.6.08 Heute hieß es Abschied nehmen - von unseren Freunden, von Nidri und Lefkas. Gegen 14:15 Uhr haben wir abgelegt und alle Freunde waren am Steg und winkten zum Abschied. Wer konnte, hupte mit seinem Nebelhorn während wir von dannen zogen. Erst versuchten wir ein Plätzchen in den Buchten von Meganisi zu finden, aber dort waren die guten Plätze schon belegt und das dichte Seegras machte einige Ankerversuche zunichte. So sind wir nach Atokos weitergefahren. Kurz darauf bekamen wir heftigen Wind, Böen mit über 40 Kn. und kräftige Welle, sodaß wir in der "One house Bay" auf der Südostseite von Atokos Schutz suchten.
Nach drei Versuchen hielt der Anker. Unsere RUSH tanzte zwar Tango in den nach wie vor heftigen Böen, aber ohne Seegang läßt es sich ertragen. Merkwürdig ist nur, daß keine der vier verschiedenen Wettervorhersagen uns davor gewarnt hatte. Dafür haben Max und Moritz, unsere beiden Windgeneratoren, nach der Winterpause mal wieder was zu tun. Uns aber scheint es so, daß die Natur uns gleich am ersten Seetag diesen Jahres klar macht, mit wem wir es jetzt wieder zu tun haben.
2.6.08 Der heftige Wind hielt an bis nach vier Uhr, dann war er schlagartig weg und wir schliefen noch bis sieben weiter. Auf der Weiterfahrt von Atokos nach Killini mußten wir zum ersten Mal unser automatisches Nebelhorn einsetzen, da es sehr diesig war. Gegen 15 Uhr waren wir dann in Killini an der Pier und haben einen ruhigen Abend verbracht.
Eigendlich wollten wir am nächsten Morgen weiter, aber der Wind frischte schon am frühen Morgen so stark auf, daß das Wasser schon über die Kaimauer spritzte, zudem regnete es auch etwas. Wenn man Zeit hat, muß man da nicht unbedingt raus. Uns hat es jedenfalls gezeigt, daß auf die Wettervorhersagen wirklich kaum Verlaß ist. In Killini zahlt man übrigens derzeit etwa 10 € für 12m Schiffslänge, mit Strom und Wasser - doppelt so viel, wie vor zwei Jahren.
4.6.08 Nach einem bewegten, aber schönen Segeltag haben wir gestern Kyparissia erreicht.
Der Hafen ist mittlerweile recht sicher, da man mit viel Aufwand einen Wellenbrecher errichtet hat, der den gesamten Hafenbereich schützt.
Heute Nachmittag liefen unerwartet unsere Freunde aus Pylos Alfred und Hildegard in den Hafen ein und von der Landseite kamen Harry und Betty, sowie "Schorsch", ein Klassenkamerad von Alfred dazu, der mit dem Fahrrad aus Deutschland kam !!!
Die Überraschung für alle war riesengross und es gab viel zu erzählen.
5.6.08 Pylos hat uns wieder.
Nach einem bewegten Reisetag unter Motor, erreichten wir die Felsen an der Einfahrt zur Navarinou-Bucht. Uns ist Pylos in den letzten Jahren wie ein Heimathafen geworden und es gab viele Freunde und Bekannte zu begrüssen.
Hier haben wir auch Susi und Ingolf von der ASPASIA 2 kennengelernt. Sie leben auch schon seit ein paar Jahren auf ihrem Schiff und haben wie wir noch viel vor.
16.6.08 Heute spielt Deutschland gegen Österreich und so wissen wir im Moment noch nicht, ob wir heute schon weiter fahren oder noch bis morgen warten, da ich noch die Satelittenschüssel auf der Kaimauer stehen habe. Die letzten Tage hatten wir Starkwind in der Ionischen See und so hat sich eine ungemütliche Welle aufgebaut, die uns auch etwas davon abhält, heute aufzubrechen. Bei der Gelegenheit lassen wir uns unseren Einkauf vom Atlantik-Supermarkt zum Schiff liefern und das grüne Dreirad kommt sogleich.
Am Samstagabend haben wir uns schon mal von all unseren Freunden hier in Pylos verabschiedet. Zusammen mit Susi und Ingolf wollen wir nach Methoni und Koroni. Danach ziehen wir weiter Richtung Ägäis und die Beiden fahren wieder Richtung Korfu, um Bekannte aufzunehmen.
Auch wenn´s schwer fällt, soll man gehen, wenn´s am schönsten ist.
17.6.08 Heute geht es weiter nach Methoni, der uns bereits wohlbekannten idyllischen Bucht im Südwesten des Peloponnes.
Ein beschauliches Örtchen mit langer Vorgeschichte und kostenlosem W-Lan.
Susi und Ingolf "stehen" auf historisches Gemäuer.
Wir wissen zwar nicht woran das Monument erinnert, aber es macht was her.
19.06.08 Der Anker fällt nach fünf Stunden wechselhafter Überfahrt im Hafen von Koroni. Noch immer besticht das klare Wasser und der gute Ankergrund. Da wir guten Fernsehempfang haben, schauen wir uns einige Fußballspiele an, natürlich auch das von Deutschland gegen Portugal (3:2).
Leider haben wir diesmal keine Seeschildkröten gesehen, wie beim letzten Mal.
Es bleibt auch noch Zeit für lazy life, zumindest für die Katze im Vordergrund.
Morgen trennen sich unsere Wege. Susi und Ingolf wollen über Porto Longo zurück nach Methoni und wir wollen weiter nach Porto Kagio. Wir beschließen den Tag mit einem Sundowner - oder waren es zwei?
Evelin hatte sich bereits in Pylos eine schmerzhafte Schürfwunde zugelegt, die aber bereits am Abheilen ist. Man sollte sich nicht mit einer Betonpier anlegen.
21.6.08 Wir ziehen weiter Richtung Porto Kagio, vorbei am Kap Tainaro,
wo nach einem langen schönen Segeltag der Anker in der winzigen Bucht, gegenüber des kleinen Ortes, in die dünne Sandschicht fällt.
Auf dem Weg nach Porto Kagio ist uns der Wasserzulauf zur Waschmaschine geplatzt, sodaß wir etwas hektisch die Druckwasserversorgung stilllegen mußten, um nicht unseren gesamten Wasservorrat zu verlieren. Zum Glück sind nur etwa 50 Liter davon geflossen.
Als wir letztes Jahr hier waren haben die Hügel hinter dem Ort gebrannt.
23.6.08 Wir segeln sehr früh weiter in Richtung Elaphonisos. Nach ein paar Stunden schönem Segeln flaut der Wind fast völlig ab und wir bergen die Segel.
Keine zehn Minuten später kommt ein fetziger Wind auf, mit 7-8 Bft. und Böen mit Windstärke 9 (aber gefühlten 11), fliegendes Wasser und zwei Meter Seegang. Wir erreichen salzverkrustet um 13:15 Uhr die südostliche Bucht von Elaphonisos - Ormos Frangos. Es tropfte noch immer das Seewasser vom Großbaum, als wir bei achter Wind ankern. Eine Premiere für Evelin und mich.
Obwohl wir nur etwa 300 Meter vom Ufer ankern, spritzt das Wasser noch immer bis auf's Deck. Nach zwei Stunden Ankerwache und der Gewissheit, daß unser Anker hält, fallen wir in die Betten und schlafen erst mal zwei Stunden.
Unseren Nachbarn von der "SOJOURN" aus Neuseeland erging es ebenso. Nur, daß sie die ganze Strecke gesegelt sind und, obwohl zwei Stunden nach uns gestartet, vor uns in die Bucht eingelaufen sind.
Nach weiteren zwei Stunden war der Spuk dann endlich vorbei und es herrschte fast Flaute. Beim Überprüfen des Ankers sind wir mit der Besatzung der "SOJOURN" in's Gespräch gekommen und haben mehr über Joanna und Ross Blackman erfahren. Es war kein Wunder, daß er auch bei acht Windstärken gesegelt ist, denn er hat von Jugend an gesegelt und ist derzeit Manager des America's Cup Team New Zealand (http://www.teamnewzealand.com). Es war ein Erlebnis, die Beiden kennengelernt zu haben und ein schöner Nachmittag.
Auch wenn die Bilder unter dem Speichernamen "Idylle" laufen, ist es jedoch sehr windig, denn täglich haben wir 5 bis 7 Bft. und etwas Seegang in der Bucht.
25.6.08 Heute spielt Deutschland gegen die Türkei und wir haben super TV-Empfang in der Bucht, das Bier ist schon kaltgestellt und wir freuen uns darauf. Im Besonderen, da unser Team das letzte mal so gut gespielt hat. Morgen aber wollen wir in der Früh nach Neapolis verlegen, um nochmal einzukaufen und bunkern, bevor wir in die Kykladen starten.
27.6.08 Wir trauten unseren Augen nicht, als wir den Anker gestern aufholten. Er war völlig verbogen und paßte gar nicht mehr in seine Halterung.
Es ist uns unbegreiflich, wie das passieren konnte. Zumal wir nichts gravierendes beim Ankern bemerkt haben.
In Neapolis angekommen, habe ich mich erst einmal auf die Suche nach einer Werkstatt gemacht.
Ein netter Landmaschinenschlosser hat uns unser gutes Stück dann wieder zurecht gebogen. Den großen Hammer hättet Ihr sehen sollen !
Mit Zinkspray versehen hängt er nun wieder in seiner Halterung.
Der Bügel sieht zwar noch etwas krumm aus, aber ich denke, er ist wieder der Alte.
29.6.08 Gestern sind wir gegen 18:00 Uhr von Neapolis weggefahren und heute früh um 7:00 Uhr in Milos angekommen.
Eine markante Felsformation säumt die Einfahrt zu der großen Bucht. Nach einer ruhigen, fast windlosen Nacht, haben wir unseren frisch lackierten Anker in den Schlamm vor Adhamas geworfen. Die Fernsehkanäle sind schon eingestellt, damit wir heute Abend das Endspiel sehen können. Doch jetzt gehen wir erst einmal schlafen, denn es war eine lange Nacht.

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