Logbuch 2003-2006
Seit April 2003 sind wir nun in Aprilia Maritima, bei Lignano, Italien. Seit wir unser Boot von Beaulieu-sur-Mer überführt haben, ist schon einige Zeit vergangen. Im ersten Jahr ist nicht viel geschehen. Wir haben einige Dinge am Boot gerichtet, aber die eigentliche Überarbeitung des Schiffes haben wir erst im Dezember 2003 begonnen. Aus den geplanten 3 Wochen an Land sind letztendlich 9 Monate geworden. Auch die Kosten sind dem entsprechend ausgefallen. Im Oktober 2005 waren soweit alle Arbeiten erledigt und wir sind Richtung Griechenland auf die Reise gegangen. Leider hat uns ein kapitaler Motorschaden nach nur etwa 100 sm einen Strich durch die Rechnung gemacht,
sodaß wir wieder umkehren mussten. Dabei hat sich als entscheidender Vorteil erwiesen, daß unser bestes Stück über zwei Motoren verfügt. Dies hat uns ermöglicht, trotz schlechtem Wetter, wieder nach Aprilia zurück zu fahren. Das war damals aber nicht das einzige Problem. Neben der üblichen, anfänglichen Seekrankheit von Evelin, gesellte sich eine ausgewachsene Lebensmittelvergiftung, der auch ich zum Opfer fiel. Was den Rückweg nicht gerade leichter machte. Die Motorreparatur hat sich bis zum Frühjahr 2006 hingezogen, sodaß wir erst am 6.6.2006 starten konnten. Doch vorher kam erst mal der Winter mit Eis und Schnee und vierbeinigen Gästen.
6.6.2006 Gut ausgeruht sind wir am späten Nachmittag (Gezeitenhoch) aufgebrochen und hatten eine bewegte und windreiche Nachtfahrt. Verabschiedet wurden wir von Rosetta, unserem Rotkehlchen vom Liegeplatz.
Begleitet werden wir von unseren Rennmaschinen zu Land.....
.....und zu Wasser.
Für uns begann das Abenteuer, von dem wir so lange geträumt hatten.
Die ersten Etappen führen uns entlang der ostitalienischen Küste Richtung Süden, Sonne und Sandstränden.
(Anm. : Leider sind uns die Bilder der ersten Reisetage, aufgrund eines Computerproblems verloren gegangen – sehr schade, aber nicht zu ändern.)
7.6.2006 Wir machen abends im Hafen von Cesenatico fest.
8.6.2006 Ankunft in Senegallia, wir bunkern aber nur Diesel und fahren weiter nach Ankona, Marina Dorica. Dort legen wir uns an die Tankstellenpier. Zwar müssen wir unsere Papiere abgeben, doch bezahlen mussten wir für den Nachtplatz nichts. Am nächsten Morgen mussten wir, wegen des starken
Seitenwindes, klassisch in die Vorspring eindampfen, um danach mit Stb.-Maschine AK zurück, von der Pier abzulegen.
9.6. 2006 Wir sind aufgebrochen Richtung San Benedetto del Tronto. Gegen Mittag zieht ein Gewitter auf, dem wir nicht ausweichen können. Es blitzt und donnert und immer denke ich, unsere Mastspitze schreit zum Blitz "hier bin ich, hier bin ich". Aber alles ok und abends gehen wir längseits an eine Pier.
10.6.2006 Weiter Richtung Ortona, dort werden wir in der Abenddämmerung von jungen Leuten an zwei neue Schwimmstege gewunken. Wir gehen längseits, da wir der einzige Gast am Steg sind. Man möchte für die Nacht 60,- € von uns. Wir weigern uns und wollen wieder gehen. Man sagt, die Chefin kommt gleich. Zwar sind die beiden Stege neu, aber das Büro besteht aus einer alten Gartenhütte mit ca. 4m², das Restaurant besteht aus einem Plastik-Pavillon mit 3 Tischen und Stühlen, die Bar ist ein Getränkeautomat und die sanitären Einrichtungen bestehen aus einem DIXI-Klo, wie auf einer Baustelle - und dafür will man 60,-€ pro Nacht. Die Chefin kam, und nach langem hin und her, einigte man sich auf 20,-€. Wäre es nicht schon Nacht gewesen, wären wir weitergefahren. In der Nacht haben wir noch 2 Waschmaschinen gewaschen, um die Liegegebühr etwas zu nutzen. Am Morgen haben wir noch Wasser aufgefüllt, aber die 150 Liter haben wegen des geringen Wasserdruckes, über eine Stunde gebraucht, um sich in unseren Tank zu quälen.
11.6.2006 Abgelegt nach Termoli, dort haben wir kurz nach Mittag mit Mooring angelegt.
Während der ganzen Zeit haben uns an allen Stationen und Ortschaften die Spiele der Fußballweltmeisterschaft begleitet, und das ist in Italien ein echtes Erlebnis, denn fast jeder saß vorm Fernseher, ob auf dem Marktplatz, in der Bar oder am Gemüsestand - überall Fußball auf italienisch, laut und euphorisch.
12.6.2006 Unser nächstes Ziel ist Vieste. Wir erreichen es gegen Abend. Dort kann man für einen Euro eine Duschmünze kaufen, aber die reicht nur für 3 Minuten - Pech wenn man nur eine dabei hat! Die Preise in den Marinas, oder was sich dafür hällt, sind recht heftig, aber dafür bekommt man wenigstens kaum was geboten. Am Morgen haben wir sehr starken Seitenwind, sodaß wir erst zwei anderen Seglern von ihrem Platz ablegen helfen. Anschließend mit Hilfe unserer hydraulischen Winschen unser Schiff zwei Plätze weiter nach Luv verholt, um dann gefahrlos abzulegen.
13.6.2006 Weiter Richtung Bari, wo wir gegen Abend an den Stegen der Lega Navale Italia, der italienischen Seglervereinigung, mit Mooring festmachen.
Diese zeichnet sich durch akzeptable Preise aus und die Duschen funktionieren.
14.6.2006 Wir legen ab Richtung Brindisi. Tagsüber sehen wir endlich mal wieder Delphine - sind leider seltener geworden im Mittelmeer. Gegen Spätnachmittag erreichen wir die lange Einfahrt zum Stadthafen und fahren an die Tankstelle um zu bunkern. Da der Tankwart nach uns Feierabend macht, können wir dort die Nacht verbringen und er gibt uns sogar Strom und Wasser. Ist doch echt nett, auch wenn wir vorher für 300,-€ getankt haben.
Hier sind die Eigenheime schmal und die Schlepper breit.
15.6.2006 Am Morgen geht es weiter Richtung Erikousa, Griechenland. Es wird eine lange Etappe bis zum nächsten Morgen, aber da wir fast Vollmond haben, sehen wir darin kein Problem. Zunächst begegnet uns in der Ausfahrt erst einmal ein Betonklotz mit stattlichen Ausmaßen und wir müssen ausweichen.
Es wird ein schöner, sonniger Tag und der Skipper gönnt sich erst einmal eine Dusche auf dem Achterdeck. Wir können einige Stunden segeln und den Rest besorgen Johanna und Johann, unsere Hauptmaschinen.
16.6.2006 Gegen Mitternacht tauschen wir die italienische Gastlandflagge gegen die griechische und hissen an bb die gelbe Flagge (Q), bringt zwar nichts, aber so soll es sein, wenn man einklarieren will.
Kurzgesagt - wir haben Griechenland erreicht!
Der Skipper, also ich, hat sich etwas im Timeing vertan, denn wir sind zu früh in Erikousa, nämlich vor Sonnenaufgang, sodaß wir mit Mondscheinbeleuchtung ankern müssen. Erst am Morgen sehen wir, wo wir gelandet sind - in einer traumhaften Bucht, mit so kristalklarem, türkisfarbenem Wasser, daß man seinen Anker, in 8m Wassertiefe, im Sand zwischen Seesternen eingegraben sehen kann.
Wir genießen den Aufenthalt in dieser Bucht, schwimmen viel, testen erstmals
das Dinghy und erholen uns von der langen Nachtfahrt. Es ist einfach schön.
18.6.2006 Es ist ein bißchen wie die Vertreibung aus dem Paradies, als wir den Anker lichten, um nach Korfu weiter zu fahren. Eigendlich wollten wir in der Ormos Stephanos Halt machen, aber die Bucht ist rappelvoll und etwas außerhalb sind dichte Seegrasfelder, die drei Ankerversuche mißlingen lassen. Wir fahren deshalb nach Gouvia weiter und ankern vor der Einfahrt zur inneren Bucht. Allerdings muß man etwas auf den Verkehr achten - besonders von oben.
19.6.2006 Weiterfahrt nach Korfu-Stadt, da es dort keine Tankstelle hat,
fahren wir weiter nach Igoumenitsa (Richard´s Eselsbrücke: „Iglu-Pizza“). Dort ankern wir im riesigen Hafenbecken etwas abseits von den Fähranlegern.
Hier gab es endlich mal wieder Internet und beste Einkaufsmöglichkeiten.
20.6.2006 Anker auf Richtung Sivota (Festland) bei totaler Flaute. Am frühen Nachmittag machen wir mit Buganker an der Stadtpier fest.
Für uns bis jetzt die schönste Stadtpier, denn man geht über die Gangway fast direkt in`s Cafe gegenüber. Am Abend läuft überall die Fußballweltmeister-schaft im Fernsehen und wir amüsieren uns köstlich. In der näheren Umgebung hat es traumhafte Büchtchen und einsame Strändchen, die schnell mit dem Dinghy erreichbar sind.
Diesel bekommt man mit dem Tankwagen zur Stadtpier. Da wir bis jetzt noch nicht einklariert haben, machen wir das hier und besorgen uns das nötige Transitlog. Außerhalb der Saison ist das hier ein absolutes Highlight.
23.6.2006 Unser nächstes Ziel ist Lakka auf Paxos. Das türkisfarbene, klare Wasser ist toll und der sandige Ankergrund hält sehr gut.
Auch hier ist die beste Zeit vor der Hauptsaison, denn in dieser fallen die
Charterflotten ein und füllen die Pier. Kann man denn schon Schiffe klonen ?
Über die Tage füllt sich die Bucht zusehens, aber noch ist genügend Platz.
Malerische Gassen und nette Cafes laden zum verweilen ein. Das rechte Bild
ist nur ein Lückenfüller im Hochformat, es war gerade nichts anderes zur Hand.
(Heute am 28.2.08, beim schreiben des Textes in die Homepage, fast zwei Jahre danach, bin ich entsetzt, wie schnell wir damals durch die Ionischen Inseln gefahren sind. Aber ich denke, es lässt sich damit erklähren, daß wir am Anfang unseres Lebens unter Segel, einfach noch zu unruhig und hektisch waren. Heute würde uns das nicht mehr passieren. Jetzt bleiben wir an schönen Orten meist mehrere Wochen. Und ich denke, wir werden heuer nochmal hierher kommen und einiges nachholen.)
25.6.2006 Auf dem Weg nach Lefkas machen wir eine kurze Stippvisite in Gaios.
Wir überlegen zwar, ob wir etwas bleiben sollen, aber entscheiden uns doch weiter nach Lefkas zu fahren, da es doch recht voll ist. Am Nachmittag erreichen wir die Schwenkbrücke vor Lefkas. Wir wussten allerdings damals nicht, wann sie öffnet, und so hat Evelin einen rekordverdächtigen Pfiff mit vier Fingern losgelassen, daß der Brückenwärter erschrocken ist, danach sich aber wieder mit seiner Zeitung beschäftigte. Er wird sich wohl nur über die blöden Touristen gewundert haben. Bei der nächsten vollen Stunde hat
er dann die Brücke geöffnet und wir konnten in den Hafen von Lefkas einfahren.
Schließlich haben wir im Hafenbecken geankert, da die Lücken an der Pier mit Seilen blockiert waren, um sie für die eigenen Charterschiffe frei zu halten.
27.6.2006 Der nächste Schlag führt uns durch den Kanal von Lefkas und dann nach Nidri, wo wir an der Stadtpier mit Buganker festmachen. Hier haben wir unter anderen auch Herbert und seine Charterfirma kennen gelernt.
Wir bunkern Wasser beim örtlichen Wassermann, ein etwas eigenwilliger Kautz.
Die Strandpromenade ist mittlerweile schön gestaltet und alles ist sauber, damit die bronzene Statue von Onassis auch was zu schauen hat. Dieser hat für den Ort und die Region sehr viel getan und wird dadurch heute noch verehrt.
29.6.2006 Wir ziehen weiter Richtung Süden in die Ormos Rouda, eine weite, sehr tiefe Bucht, in der man aber nur in Ufernähe ankern kann. Es ist angeraten
sich mit einer Landleine gegen das Ausdrehen des Ankers zu sichern, da der Wind im Laufe des Tages kreisförmig dreht und so auch mal den Anker heraus dreht. Das passiert laut Vangelis, vom abgebildeten Restaurant, immer wieder. Dieses Lokal war am meisten besucht. Es schmeckte alles sehr lecker und es wurde englisch, deutsch, französisch und italienisch gesprochen!
Im sehr klaren Wasser tummeln sich tausende von Fischen, die in Schwärmen unter dem Schiff durchziehen. Nach zwei Tagen dreht es uns auch den Anker heraus, darum verlegen wir und sichern uns mit einer Landleine. Leider gerate
ich beim Festmachen mit dem Fuß, so unglücklich zwischen die Felsen, daß ich mir die Zehen so quetsche, daß mir später ein Zehennagel abgeht. Pech gehabt.
6.7.2006 Nach einer wunderschönen Woche ziehen wir weiter Richtung Vathi.
Dort lagen wir gut an der kurzen Mole neben dem Coast Guard Büro, bis so ein bretonisches Frettchen, so 70-100 Jahre alt, meinte, er müsse abends um 19 Uhr ablegen und die Anker seiner beiden Nachbarn herausreißen - einer davon war unserer. Schnellstens haben wir die Motoren angeworfen und hingen dann im Vorwärtsgang in den Seilen. Ich habe dann 20m Kette eingezogen und der Anker schien wieder zu halten. Wir hatten ordentlich Wind auf die Nase und ich musste die Kette mehrmals nachspannen. Um 23 Uhr entschied ich, den Platz zu verlassen, um im Hafenbecken zu ankern. Um 24 Uhr wurde Evelin wach, weil sie Lichter über ihrer Luke sah und Sekunden später ein tonnenschwerer Anker nur wenige Meter neben unserem Schiff in`s Wasser klatschte - die Nachtfähre legte an. Am nächsten Morgen haben wir weiter nach innen verlegt und hatten endlich Ruhe.
Wenn man/Frau mal keine Gummistiefel für eine dreckige Arbeit zur Hand hat, muß man sich nur zu helfen wissen.
Da die Coast Guard von Vathy derzeit kein Boot hatte, wurden vorbeifahrende Dinghis herangepfiffen, um ihre Anweisungen an die betreffenden Schiffe auszurichten. Oder sie sind einfach zugestiegen und ließen sich chauffieren. In der weiträumigen Bucht trifft man auf kleine und große Schiffe, mit und ohne Hubschrauber auf dem Achterdeck.
10.7.2006 Wir fahren nach dem Bunkern weiter zur Insel Oxia und ankern dort in einer langgezogenen Bucht, in der man bei ruhigem Wetter ausreichend Schutz findet. Der Grund steigt nur langsam an und besteht aus überwiegend Sand. Das Wasser ist sehr klar, aber dafür ist der menschenleere Strand voller Müll.
Bei südlichen Winden sollte man einen geeigneteren Ankerplatz aufsuchen. Uns jedenfalls hat es hier sehr gut gefallen, vielleicht weil sich hierher keine
Charterschiffe verirren, so sind wir ein paar Tage hier geblieben.
12.7.2006 Der nächste Schlag bringt uns nach Killini. Im neuen Stadthafen legen wir längsseits an der Pier an. Hier sollte man gleich in`s Hafenbüro, denn jeden Tag kommt ein Offizieller und fragt danach. Wenn man schon war, kann man getrost antworten, daß man schon dort war und bezahlt hat. Für wie lange man bezahlt hat fragt keiner. Es gibt Strom und Wasser an der Pier und täglich kommt eine Putzkolonne und sorgt für Sauberkeit. Der Ort selbst ist nicht
besonders attraktiv. Im ganzen Ort wird gebaut, saniert und aufgerissen.
Hier haben wir Vera und Werner von der "Laplayus" kennengelernt.
Der Fährhafen ist völlig separat, sodaß man von diesen nicht sehr gestört wird. Nach ein paar Tagen konnten wir die verschiedenen Fähren anhand ihres Ankergeräusches unterscheiden.
17.7.2006 Wir verlegen nach Keri im Süden der Insel Zakinthos. Eine bei Seglern beliebte Bucht, mit türkisfarbenem, äußerst klarem Wasser mit Sandgrund, der sich gut zum ankern und schnorcheln bzw. tauchen eignet.
Die Bucht heißt auch „Turtle-Bay“, weil beim Frühstück diese Buchtbewohner vorbeischnauben. Ein großer Teil der Bucht ist für diese reserviert und es darf nur eingeschränkt geankert werden.
Die Sonnenuntergänge lassen einen den "Sundowner" erst richtig geniessen.
Schon in vielen anderen Buchten haben wir die griechischen Löschflugzeuge gesehen, aber hier zum ersten mal einen Löschhubschrauber.
In der Nacht stand der ganze Hügel hinter dem kleinen Ort in Flammen, die sich gierig den Berg hinauf gefressen haben. Durch den heftigen Wind in dieser Nacht hatten wir auch Schwell, der das Bild etwas verwackelt hat.
24.7.2006 Nach einer sehr schönen Zeit bei den Schildkröten sind wir weiter nach Katakoulon und dort in der Nacht angekommen. Nach einigem Zögern haben wir uns für die alte Yachtanlegestelle entschieden.
Wir lagen zwischen Betonklötzen und Pierbaustelle dann doch recht sicher. Die erst vor ein paar Jahren gebaute Marina ist bereits wieder am zerfallen und voller wilder Mooringleinen. Ein EU-Subventionsgrab, wie so viele hier.
Der Ort ist eigentlich nur eine Anlegestelle für die großen Passagierschiffe, die tausende von Touristen ausladen und dann im Minutentakt mit Bussen und Taxis zum antiken Olympia gefahren werden. Ausserhalb der Saison werden hier die Bürgersteige hochgeklappt und festgeschraubt.
Kein Strom, offiziell kein Wasser und teilweise zerbrochene Schwimmstege, laden nicht gerade zum verweilen ein. Eine gute Möglichkeit ist die neue Mole (rechts von den Schwimmstegen), an der man längsseits gehen kann - wenn es Platz hat. Selbst angebautes Obst und Gemüse, sowie Duschmöglichkeit bietet ein deutsch sprechender Grieche im Hafen an. Damals waren wir skeptisch, aber heute wissen wir, daß man beruhigt mit ihm Geschäfte machen kann. Auch seine Dusche ist ok und billig (1 €, siehe auch Logbuch 2007).
27.7.2006 Wir legen ab Richtung Kyparissia. Die leichte Brise reicht gerade mal für den Blister, den wir endlich mal wieder hochgezogen haben. Leider hatten wir bis jetzt nicht allzu oft die Möglichkeit dazu.
Das rechte Bild ist absichtlich Seitenverkehrt - lässt sich besser lesen.
Der Hafen von Kyparissia ist dieses Jahr erst erweitert worden, aber trotzdem steht meist Schwell in das Hafenbecken. Das Schiff macht manchmal, ohne erkennbaren Grund, so starke ruckartige Bewegungen, daß fast der Kaffee vom Tisch hüpft. Uns ist sogar ein Forsheda-Ruckdämpfer gerissen!! (2007 hat man einen großen Wellenbrecher vor der Einfahrt aufgeschüttet, sodaß man jetzt weitaus besser liegt).
Der Ort ist recht groß und bietet alle Versorgungsmöglichkeiten. Doch Achtung, im Internetcafe kosten jede angefangenen 30min 2,50 € (31min = 5 €)!
2.8.2006 Unser nächstes Ziel ist Pylos. Eine markante Felsformation säumt die Einfahrt zur Bucht von Navarinou. Sie ist berühmt durch die Seeschlacht von 1827, deren siegreicher Ausgang für die griechische Allianz jedes Jahr aufwändig gefeiert wird. Wir gehen für ein paar Tage in der Marina längsseits.
Dann verholen wir auf die Nordseite der Bucht, unweit einer flachen Passage.
Dieser Teil der Bucht lädt mit seinem flachen Sandstrand zum Baden ein. Der Ankergrund ist gut und man liegt sicher beim üblichem Nordwestwind.
Diese Passage (rechts im Bild) in die Bucht ist nur für kleine Boote (max. 1m Tief) passierbar. Oben auf dem Berggipfel liegt eine alte Festung, aus der Zeit der türkischen Besatzung. Von dieser Burgruine aus hat man einen phantastischen Rundumblick. Auf der Nordseite blickt man auf die, so sagen die Leute, schönste Bucht Griechenlands - die Rinderbauchbucht (Voidhokoilia Bay).
Zwischen Ruine und Bucht liegt am Berg die Höhle des Nestor.
Die Bucht ist, wie schon erwähnt, ein sehr geschichtsträchtiger Boden. Auf ihrem Grund liegen dutzende türkischer Kriegsschiffe, die in einer gewaltigen Seeschlacht, die aus Versehen begonnen wurde, versenkt wurden.
Doch wer will bei diesem Wetter und solch einem klarem Wasser schon an Seeschlachten und Kriegsschiffe denken. Nach einigen Tagen in der Bucht sind wir wieder in der Marina von Pylos längseits gegangen.
Die ist wie Beethovens letztes Werk – unvollendet. Kein Strom, kein Wasser, aber dafür genug Platz, daß die Hubschrauber landen können.
Ob die Fische abholen? Nein, eine Frau kommt regelmäßig, holt ihre Freundin in Pylos zum shopen ab und bringt sie am Abend wieder zurück.
Der alte Hafen wird nicht nur von schwimmenden Seniorenheimen angelaufen, sondern auch von richtig großen Segelschiffen.
Wir haben uns entschlossen, hier über die Wintermonate zu bleiben. Und richten uns in der Marina häuslich ein.
Im September haben wir mit Alfred, der mit seiner Frau Hildegard schon seit vielen Jahren in Finikounda lebt, eine kleine Ausfahrt nach Porto Longo (Insel Sapienza) und Methoni gemacht.
Auf der unbewohnten Insel Sapienza leben wilde Steinböcke, Mufflons und ein grantiger Esel. Der Ranger sei ständig besoffen oder nicht da, wurde erzählt.
Jeden 20.Oktober treffen sich die Verbündeten von damals, um der Schlacht zu gedenken, die letztendlich die Befreiung Griechenlands von der türkischen Gewaltherrschaft einleitete.
Ein tolles Fest mit Bigband, Tanz und allem was dazu gehört. Auf dem unteren Bild ist ein ehemaliges deutsches Militärschiff mit Namen "Tübingen", das sich ein Engländer als Privatyacht umgebaut hat..
Nach dem Fest ist der Alltag wieder eingekehrt und wir beginnen mit unserem Winterprojekt, der Montage unserer Windgeneratoren, sowie all den üblichen Wartungsarbeiten die so anfallen.
Zwischendurch machen wir kleine Ausflüge, wie z.B. mit Dan und Karen von der "Dakare", einem amerikanischen Paar, das schon seit 3 Jahren auf den Weltmeeren unterwegs ist (www.dakare.com).
Kennengelernt haben wir auch Stavros von der "Windspiel", der Grieche aus Hamburg, lebt auch schon einige Jahre in Pylos. Er und der örtliche Apotheker gehen des öfteren auf Schwertfischfang, mit Erfolg. Guten Appetit!
Im Herbst wurde ein afrikanisches Fischerboot von der Coast Guard aufgebracht. An Bord waren 112 Personen, allesamt Illegale. Nach dem Fang wurde das Schiff in der Marina festgelegt (mittlerweile ist es abgesoffen und wurde dann an Land gestellt).
Das Jahr neigt sich nun dem Ende und wir feiern Heilig Abend bei Alexandra im Goldenen Anker. Es gab Livemusik, Tanz und Gesang bis in den Morgen.
Und mit einer super Silvesterparty, auch bei Alexandra, beschließen wir das Jahr 2006. Es hat uns viel Neues, viele Freunde, tolle Erlebnisse aber auch so manche Sorge gebracht.
Wir wünschen ein glückliches neues Jahr 2007
Evelin und Richard von der MS RUSH

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