Logbuch Juni 2010
2.6.10 Unsere nächste Station ist Galaxidi. Ein hübscher Ort und noch ursprünglich, denn hier machen überwiegend Griechen Urlaub. Es ist quasi ein Naherholungsgebiet von Athen.
An der relativ neuen Stadtpier gehen wir längsseits. Die Portpolice lässt nicht lange auf sich warten und ich gehe mit den Papieren in deren Büro. Man bezahlt für 3 Tage ca. 21,-€, den Strom und Wasser (je 5,- €/T) extra an die Gemeinde.
Direkt gegenüber ist das Restaurant von Dino. Er spricht sehr gut Deutsch,
und kann uns viel über Galaxidi erzählen, das früher ein bedeutender Handelshafen gewesen ist. Davon künden noch die zahllosen Kapitänshäuser in der Altstadt, sowie ein liebevoll eingerichtetes Marinemuseum.
Es ist schon praktisch, wenn man seinen Kleinwagen immer dabei hat.
Selbst Enten und Gänse haben hier einen eigenen Schwimmsteg - mit Dinghy.
16.6.10 Die letzten 14 Tage waren sehr abwechlungsreich, wir haben viele nette Leute kennen gelernt. Da waren Dino und seine Familie, Andreas aus Athen, ein bekannter Musiker und seine Frau, (er hat zwei ältere Charterschiffe in Galaxidi liegen), Silvano und seine Frau, ein Italiener der sich just einen hölzernen Motorsegler gekauft hatte und viele andere. Aber auch die Querelen mit den Leuten, die für die Abrechnung von Strom und Wasser zuständig waren und die teilweise nicht korrekt ablief, haben wir kennen gelernt. Nicht zu vergessen den etwas seltsamen dünnen Thanassis, der sich als Hafenmeister aufspielt und unter freiem Himmel vom Bakschisch der Segler lebt.
So ziehen wir heute wehmütig weiter Richtung Kanal von Korinth. Da wir aber Probleme mit unserer Johanna (Backbordmotor) hatten, sind wir kurz vor dem Kanal von Korinth wieder umgekehrt und werden nach Nidri zurückfahren.
Die Rückreise führt uns wieder am Ak. Psaromyta vorbei und wir übernachten
abermals in der uns wohlbekannten kleinen Bucht Ormos Glaronisi.
18.6.10 Wir nähern uns zum zweiten Mal der Rionbrücke. Diesmal unter Genua mit Rückenwind. Da hier östliche und Westliche Strömung und Winde aufeinander treffen ist das Meer etwas aufgewühlt.
Auch diesmal haben wir uns ganz förmlich über Funk angemeldet und haben die nördliche Durchfahrt zugewiesen bekommen.
Man könnte meinen, dass die Antenne an der Brücke streifen möchte, aber es ist reichlich Platz dazwischen.
Bei der Durchfahrt habe ich den Abstand mit einem Laser-Entfernungsmesser gemessen - die Höhe beträgt etwa 40m.
Für Euch habe ich ein kleines Video gemacht.
19.6.10 Wir haben noch einen kurzen Badestop in Ormos Oxia eingelegt, bei dem uns die aufgescheuchten Möven beim davonfliegen das ganze Deck verschissen haben. Aber wir hatten die Abkühlung nötig, da die Tagestemperaturen derzeit über 35°C liegen.
Am Abend erreichen wir die Insel Atokos, wo wir in der kleinen Ostbucht den Anker in den Sandgrund werfen. Eine wünderschöne Bucht mit klarem, aber wechselwarmem Wasser.
Wir sind zwar nicht alleine in der Bucht, aber es ist genügend Platz für drei bis vier Schiffe, um noch schwojen zu können.
Hier gibt es noch etwas Leben am Meeresgrund, Seeigel und Seesterne, sowie zahllose Fische verschiedener Art. Das zeugt davon, dass nur wenige Italiener hierher kommen, denn wo die waren, ist alles weggefangen.
20.6.10 Wir sind wieder zurück in Nidri an Herberts Steg. Alsbald haben wir Alex, ein guter Motorenmechaniker, an Bord und besprechen die nötigen Reparaturarbeiten.
Nur wenige Tage später liegen wir am Steg und unser Zylinderkopf in Agrinio auf dem Festland zur Überarbeitung.
Die Zylinderkopfdichtung muß gewechselt werden.
Auch das Auspuffknie sollte getauscht werden, aber das muß ich erst aus Deutschland bestellen (ca. 600,-€).
Mittlerweile sind Zylinderkopfdichtung und Auspuffknie ersetzt, Impeller gewechselt, sowie Ölkühler und Wärmetauscher gereinigt, doch Johanna wird immer noch zu heiß bei hoher Drehzahl. Wir werden also weiter suchen müssen.
So vergeht die Zeit mit Alltag und ohne besondere Vorkommnisse.